Sonnenschutz

Haut und Sonne

Sonnenschutz UV-Index© DeeMPhotography - fotolia.comDurch einen vernünftigen Umgang mit der Sonne und passenden Sonnenschutz können Sie die UV-Belastung für Ihre Haut deutlich reduzieren. Das bedeutet ganz konkret: Sie können Sonnenbrand vorbeugen, das Fortschreiten der lichtbedingten Hautalterung bremsen und das Risiko, dass Sie an Hautkrebs erkranken, senken.

UV-Index

An manchen Tagen spüren wir die Kraft der Sonne sehr deutlich. Bei bewölktem Wetter hingegen passiert es schnell, dass wir ihre Strahlungsstärke unterschätzen und daher auch den Sonnenschutz vernachlässigen.

Mit welcher Intensität die Strahlen auf die Erdoberfläche auftreffen, hängt von vielen Faktoren ab. So spielt der Einfallswinkel der Strahlen eine Rolle. Je steiler die Sonne am Himmel steht, desto größer die UV-Belastung. Folglich wächst sie, je näher man dem Äquator kommt, ist in unserer Region im Sommer stärker als im Winter und erreicht in der Mittagszeit ihren Höhepunkt. Entscheidend ist außerdem, wie stark die Strahlen abgeschirmt werden können. Das wird durch die Dichte der Bewölkung, aber auch durch die Höhenlage beeinflusst. Da in den Bergen die Luftschicht dünner ist, nimmt die UV-Intensität in 1.000 Höhenmetern um etwa 10 bis 15 Prozent zu. Neben der geographischen Lage, Jahres-, Tageszeit sowie Wetterlage gibt es einen weiteren wichtigen Faktor: Streuung und Reflexion der Strahlen. Dadurch steigt am Wasser und im Schnee die Strahlenintensität ganz erheblich an. Einen nicht ganz so starken aber doch deutlichen Effekt haben auch helle Flächen, z. B. Sand.

All dies sollten Sie bei Ihren Sonnenschutzmaßnahmen bedenken. Eine gute Orientierung bietet der UV-Index (UVI), der vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und weiteren Institutionen erstellt wird. Der UVI ist ein international einheitliches Maß für die Tageshöchstdosis an sonnenbrandwirksamer UV-Strahlung. Er wird in ganzen Zahlen von 1 bis 10 angegeben, noch höhere Werte werden einheitlich mit 11+ bezeichnet. Der UVI hängt vom Sonnenstand und damit stark von der Jahreszeit ab. Aber auch die Höhenlage des Ortes und aktuelle Bewölkung spielen eine Rolle. In Deutschland werden im Sommer mitunter UVI-Werte um die 8 erreicht. Mit 11+ ist bei wolkenfreiem Himmel zur Mittagszeit am Äquator zu rechnen.

UV-IndexGrafik: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)

UV-Prognose

Damit wir uns möglichst gut auf die voraussichtliche Strahlungsbelastung einstellen können, erstellt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) von April bis September ergänzend zur Wettervorhersage eine UVI-Prognose, die dreimal in der Woche für 10 Vorhersagegebiete in Deutschland veröffentlicht wird. Dabei berücksichtigt die Prognose immer auch den Fall eines möglichen wolkenfreien Himmels. Das heißt, es gibt 2 Werte. Der niedrigere Wert steht für den erwarteten UVI bei vorhergesagter Bewölkung, der höhere Wert für den erwarteten UVI bei strahlend blauem Himmel.

UVI-Werte und -prognosen finden Sie im Internet unter: www.bfs.de/uv-prognose. Dort können Sie auch den UV-Newsletter bestellen. Per E-Mail werden Sie dann von April bis September jeden Montag, Mittwoch und Freitag über die zu erwartenden UVI-Werte der kommenden 3 Tage informiert.

Eigenschutz der Haut

Bei dem einen reichen bereits 10 Minuten in der Sonne aus und die Haut ist sichtbar gerötet, bei dem anderen sind auch nach einer halben Stunde noch keine Hautreaktionen erkennbar. Das liegt daran, dass die hauteigenen Schutzmechanismen individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Hautfarbstoff Melanin, der die UV-Strahlung abblocken kann. Haut, die viel Melanin produziert, ist daher weniger anfällig für Sonnenbrand. Dies macht sich bei dunklen Hauttypen und auch bei vorgebräunter Haut bemerkbar. Ein weiterer hauteigener Sonnenschutz ist die sogenannte Lichtschwiele. Damit wird eine Verdickung der obersten Hautschicht (Hornschicht) bezeichnet, die sich bei anhaltender UV-Strahlung entwickelt. Die Lichtschwiele sorgt dafür, dass UV-Strahlen weniger leicht eindringen können. Bis sich eine Lichtschwiele ausgebildet hat, die den Eigenschutz nennenswert verbessert, dauert es allerdings mehrere Wochen.

Wie empfindlich der Einzelne auf die UV-Strahlung reagiert, hängt also sowohl von der Sonnengewöhnung als auch von der hauteigenen Pigmentierung ab. Die meisten werden aus eigener Erfahrung die Sonnenempfindlichkeit ihrer Haut ungefähr einschätzen können. Eine Orientierung bietet auch die Übersicht zu den 6 verschiedenen Hauttypen. Die Übergänge sind dabei fließend, die Angaben zur Eigenschutzzeit lediglich Richtwerte.

Welcher Hauttyp sind Sie?

Hauttypen© Tivtyler - Fotolia.com; Picture-Factory - Fotolia.com; Kurhan - Fotolia.com; Rido - Fotolia.com; fotofrank - Fotolia.com; lensonfocus - Fotolia.com

Sonne und Kinderhaut

Die Haut von Babys und kleinen Kindern ist sehr empfindlich und schutzbedürftig. Sie reagiert auf äußere Einflüsse – so auch auf UV-Strahlen – sehr viel schneller und wird stärker geschädigt als die Haut von Erwachsenen. UV-Schäden, die in der Kindheit erworben werden, erhöhen maßgeblich das Risiko, später im Leben an Hautkrebs zu erkranken.

UV-Strahlung langfristige Folgen© ivan kmit - stock.adobe.comDie extreme Empfindlichkeit der Kinderhaut ist nachvollziehbar. Zum einen ist die Haut noch dünner, sodass die UV-empfindlichen Zellen sehr viel dichter unter der Hautoberfläche liegen als bei Erwachsenen. Zum anderen sind die Eigenschutzmechanismen der Haut noch nicht vollständig ausgereift. Die Melaninbildung ist noch gering und eine natürliche Lichtschwiele ist noch nicht vorhanden. UV-Strahlen können somit nahezu ungehindert einwirken und die Hautzellen schädigen. Wenn sich Kinderhaut in der Sonne rötet, ist dies ein schlechtes Zeichen. Die Haut ist dann bereits geschädigt. Baby- und Kinderhaut muss daher immer vor UV-Strahlen geschützt werden. Der beste Platz für Kinder ist ein Schattenplatz.

Schutz vor Sonnenbrand und Hautkrebs

Die offensichtlichste Schutzmaßnahme lautet: Raus aus der Sonne und ab in den Schatten! Insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die Sonne steil am Himmel steht und die UV-Belastung damit entsprechend hoch ist, sollten Sie diese Empfehlung beherzigen. Fehlt es an natürlicher Beschattung oder gibt es keine Ausweichmöglichkeiten durch Sonnenschirme oder Markisen, bietet ein Sonnenhut oder eine Kappe mit breiter Krempe Schutz für Stirn, Gesicht und Augen. Außerdem sollten Sie die Haut unter luftigen Textilien verbergen. Empfehlenswert sind auch spezielle UV-Schutztextilien. Insbesondere für Kinder gibt es z. B. farbenfrohe T-Shirts und Badekleidung, die dem UV-Standard 801 genügen, einem der strengsten Prüf- und Zertifizierungssysteme für Bekleidungs- und Beschattungstextilien.

Diese Maßnahmen ersetzen jedoch nicht das sorgfältige und regelmäßige Eincremen der Haut mit Sonnenschutzmitteln – auch im Schatten. Denn durch Reflexionen und Umgebungsstrahlen treffen dort immer noch viele UV-Strahlen auf die Haut.

Textiler Sonnenschutz

UV-Strahlung langfristige Folgen© haveseen - stock.adobe.comTextilien können UV-Strahlung wirkungsvoll abschirmen. Wie effektiv dieser Schutz ist, hängt von Material und Dichte des Gewebes sowie der Farbtiefe ab. Der Schutzfaktor von Baumwolle, Viskose und Leinen ist beispielsweise kleiner als der von Nylon, Wolle oder Seide. Da mit reinem Augenschein nicht erkennbar ist, wie gut ein textiles Material vor schädlicher UV-Strahlung schützt, hat man für Sonnenkleidung den UV-Schutzfaktor USF (englisch UPF = Ultraviolet Protection Factor) eingeführt. Er kann, ähnlich wie der Lichtschutzfaktor bei Sonnencremes, eine gute Orientierung bieten. Ein einfaches weißes Baumwollhemd verfügt z. B. über einen UPF von 10, dichte dunklere Baumwollkleidung erreicht Werte von ca. 20, spezielle Webkonstruktionen und UV-Strahlen absorbierende Chemiefasern ermöglichen bei speziellen UV-Schutztextilien aber sogar UPF-Werte von bis zu 80.

Die führenden europäischen Anbieter von Sonnenschutztextilien lassen ihre Produkte nach dem UV-Standard 801 von neutralen Prüfinstituten unter Gebrauchsbedingungen untersuchen. D. h., Parameter wie Durchnässung, Dehnung, Abrieb oder Pflege werden berücksichtigt. Auf diese Weise ist eine realistische Beurteilung der UV-Schutzwirkung eines Textilprodukts möglich, die als UV Protection Factor auf dem Label ausgewiesen wird. Auch bei Sonnenschirm und Strandmuschel variiert der Lichtschutzfaktor, abhängig vom verarbeiteten Material und der Farbe. Deshalb ist es sinnvoll, auch hier Produkte zu wählen, die nach dem UV-Standard 801 geprüft und mit dem entsprechenden Prüfsiegel ausgezeichnet sind.

Weitere Informationen: www.uvstandard801.de

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