© Ocskay-Mark - stock.adobe.comSchwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) ist der bösartigste unter den Hautkrebsarten. Namensgeber ist der Hautfarbstoff Melanin. Melanin wird von den Pigmentzellen (Melanozyten) gebildet, die sich in der Basalzellschicht, der untersten Schicht der Oberhaut (Epidermis) befinden. Durch Veränderungen (Mutationen) der Pigmentzellen und das unkontrollierte Wachstum dieser entarteten Zellen entsteht ein Melanom (siehe Grafik).
Der Hauptrisikofaktor für die Entartung der Pigmentzellen ist die UV-Belastung. Regelmäßige Sonnenbrände, insbesondere in der Kindheit, hinterlassen dauerhafte Zellschäden. Außerdem gibt es eine erbliche Veranlagung. Sind Mutter oder Vater an einem Melanom erkrankt, steigt das Risiko, selbst zu erkranken. Wenn Sie sehr viele Leberflecken (Pigmentmale) auf dem Körper, einen hellen Hauttyp oder schlecht bräunende Haut haben, sind Sie ebenfalls besonders gefährdet.
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Diagnose
Die Veränderungen in den Hautzellen spürt man nicht, doch man kann sie irgendwann sehen und möglicherweise auch ertasten. Treten irgendwo neue Pigmentmale auf oder zeigen sich bei vorhandenen Leberflecken Veränderungen, sollte man einen sehr genauen Blick darauf werfen. Es gibt ein paar typische Merkmale, die auf ein malignes Melanom hinweisen (siehe Kasten). Wer solche Pigmentmale auf seiner Haut entdeckt, sollte unbedingt einen Hautarzt aufsuchen.
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Bei Verdacht auf ein Melanom schaut sich der Hautarzt den Hautfleck unter einem Auflichtmikroskop (Dermatoskop) an, wodurch er die Struktur der tieferen Hautschichten erkennen kann. Deutet auch die Blickdiagnose auf ein Melanom hin, wird er die verdächtige Stelle herausschneiden und dann genauer unter dem Mikroskop untersuchen. Erst dieses Untersuchungsergebnis sichert die Diagnose.
Wie es nun weitergeht, hängt stark davon ab, in welchem Stadium der Hautkrebs ist. Ist er lokal begrenzt oder hat er sich ausgebreitet? Haben sich möglicherweise in anderen Organen bereits Metastasen gebildet? Um das festzustellen, werden Bluttests durchgeführt und die Lymphknoten eingehender untersucht. Gegebenenfalls sind dann weitere Untersuchungen notwendig. So können bildgebende Diagnoseverfahren wie Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, Computertomographie oder Kernspintomographie Hinweise geben, ob es Fernmetastasen in anderen Organen gibt.
Therapie
Zunächst sollte betont werden: Wenn der Hautkrebs früh erkannt wird und sich keine Metastasen nachweisen lassen, sind die Aussichten auf Heilung sehr gut.
Die Operation ist die wichtigste Maßnahme, um dem Krebs Einhalt zu gebieten. Sofern dies nicht schon im Rahmen der Diagnose geschehen ist, wird das Melanom komplett herausgeschnitten. Da man sichergehen will, dass dabei auch sogenannte Mikrometastasen in der direkten Umgebung des Melanoms mit entfernt werden, wird der Tumor über seinen Rand hinaus mit einem Sicherheitsabstand herausgeschnitten. Die Größe des Sicherheitsabstands ist abhängig von der Dicke des Tumors. Solange das Melanom noch dünn ist und nur die Oberhaut betrifft, ist dies ein relativ kleiner operativer Eingriff und die Chance, den Krebs dadurch restlos zu entfernen, ist hoch.
Hat das Melanom die kritische Dicke von 1 Millimeter überschritten, sieht das möglicherweise schon etwas anders aus. Denn dann ist der Tumor bereits in tiefere Hautschichten und womöglich auch in Blut- und Lymphgefäße eingedrungen. Es besteht also das Risiko, dass sich Tumorzellen verteilt, an anderen Stellen angesiedelt und Metastasen gebildet haben (siehe Grafik).
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Abhängig von der Diagnose und dem Stadium der Ausbreitung von Metastasen kommen zusätzlich zum operativen Eingriff weitere Therapieverfahren zum Einsatz. Eine solche unterstützende (adjuvante) Therapie ist die Immuntherapie mit Interferon-alpha (IFN-α). Sie sorgt zum einen für eine Aktivierung des Immunsystems und steigert damit auch die Abwehr von Tumorzellen, zum anderen hemmt es die Teilungsaktivität der Tumorzellen, also das Wachstum des Tumors. Bei Befall der Lymphknoten kann als ergänzende Therapie außerdem eine Strahlentherapie in Betracht gezogen werden. Die gezielten Strahlen sollen die Tumorzellen zerstören.
Ist der Krebs bereits so weit fortgeschritten, dass es schon in Organen wie Lunge, Leber, Knochen und Gehirn Fernmetastasen gibt, sind die Chancen auf Heilung gering. Weitere Operationen sind im weit fortgeschrittenem Krankheitsstadium oft nicht mehr sinnvoll. Primär geht es dann darum, das Tumorwachstum einzudämmen, die Beschwerden zu lindern und die Lebenszeit und Lebensqualität zu erhöhen. Hierfür stehen verschiedene Therapeutika (BRAF-Hemmer, Immun-Checkpoint-Hemmer, Zytostatika) zur Verfügung, allerdings nicht ohne Risiken von Nebenwirkungen.
Natürlich ist jedes Krankheitsbild individuell und die Therapien schlagen bei den einzelnen Patienten unterschiedlich an. Um allgemeine Prognosen hinsichtlich der Therapieerfolge bei Krebserkrankungen machen zu können, bedient man sich meist der Statistik. Nach den Daten des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (ZfKD) liegen die Überlebensraten beim malignen Melanom bei über 90 Prozent. Das liegt an den guten Heilungschancen von oberflächlichen Melanomen, die frühzeitig behandelt werden. Im späten Krankheitsstadium sieht dies leider etwas anders aus. Die aktuellen Zahlen des ZfKD zeigen: 2.835 Menschen sind im Jahr 2017 in Deutschland an den Folgen des malignen Melanoms der Haut gestorben.